Flugzeugcharter in Namibia

Am besten absolviert man seinen Prüfungsflug für die Anerkennung der Lizenz auf dem Flugzeug, das man später chartern will. Das spart eine weitere Einweisung. Wir charterten das Flugzeug bei Westair, einer kommerziellen Fluggesellschaft in Windhoek, 

Folgende Besonderheiten sind in Namibia zu beachten:

Die Charterfirma möchte vorab detailliert wissen, welche Flugroute geplant ist. Danach wird die voraussichtliche Chartergebühr berechnet, von der vor Antritt der Reise etwa 75% bezahlt werden müssen.

Da die Banken in Namibia keine IBAN haben, ist eine Onlineüberweisung von dort nicht möglich. Zahlung per Kreditkarte wird mit 3% „Strafgebühren“ belastet. 

Unsere Cessna 182 kostete trocken etwa 215 Euro pro Stunde (trocken), incl. Avgas, Landegebühren, Streckengebühren, Anfluggebühren, Übernachtungsgebühren und Passagiergebühren kamen wir auf runde 320 Euro pro Flugstunde, trotz der für europäische Verhältnisse mäßigen Avgaspreise (Lüderitz 1,97 Euro, Swakopmund nur 1,40 Euro pro Liter).

Landegebühren liegen zwischen 52,80 (Mokuti Lodge) und 16,20 in Swakopmund. Mein Eindruck: Je weniger Betrieb, umso höher die Gebühren.

Unsere Charterfirma Westair in Windhoek Eros hat unseren Flug mit Jeppesen Software minutiös geplant. Nett gemeint, aber natürlich völlig unsinnig: Unsere Vorstellung war, dass wir am Abend im Internet nach Last Minute Schnäppchen suchen und dann beschließen wollten, wo wir am nächsten Tag hinfliegen. Also haben wir irgendeine Planung aus dem Hut gezaubert. Von dieser sind wir denn auch deutlich abgewichen, aber immerhin hatte die Firma einen Anhaltspunkt.

Wo wir dann tatsächlich hinflogen, konnte die Firma Westair nachvollziehen, da sie ihre Flugzeuge mit GPS-Trackern ausgerüstet hat und daher immer weiß, wo die Flugzeuge stehen bzw. fliegen. Damit erübrigt sich auch ein persönliches ELT.

Allgemein ist das Fliegen in Namibia problemlos. Verbindung mit Fluglotsen hat man nur nahe der größeren Flugplätze, ansonsten gibt man alle halben Stunde eine Blindmeldung auf der Buschfrequenz ab, die von den Lotsen mitgehört werden, wenn man den jeweiligen Flugplätzen näher kommt. (126,9 MHz nördlich, 123,8 MHz südlich von Windhoek.

Fliegt man unterhalb 2000 Fuß AGL gilt die Frequenz 124,8.)

Eine Besonderheit gibt es noch, wenn man die Küste entlangfliegt. Entgegen der alten Regel „linkes Rad – rechter Straßengraben“ wird in Nordrichtung auf der Atlantikseite geflogen, in Südrichtung auf der Landseite.